Eh Wurscht!

Eh Wurscht!

Der Countdown läuft. Eine knappe Woche noch. Dann findet das marginalste Großereignis des Jahres wieder statt. Und noch dazu in Wien. Der Eurovision Song Contest.

Der Transgender Kunstfigur Conchita Wurst ist das zu verdanken. Mit einer schwülstig-barocken Schmachtschnulze holte sie den Sieg.

Der Song hätte wohl niemanden jemals hinter dem Ofen hervorgelockt, wenn sie, also Conchita, nicht durch einen veritablen Vollbart auf sich aufmerksam gemacht hätte. Und zwar international.

In Österreich war er/sie/es längst bekannt und eher unter „ferner liefen“ abgeheftet. Immerhin ist es einer zugegebenermaßen mutigen Entscheidung des ORF zu verdanken, dass Conchita beim Gesangswettbewerb, der Jahr für Jahr skurrilste Erscheinungen ins Rampenlicht spült, teilnehmen konnte.

Und es ist wohl auch der weltweiten Gay Szene zu verdanken, dass die übliche Halbwertszeit von Song Contest Gewinnern von, sagen wir, sechs Monaten, bei Conchita schon bald ein Jahr anhält und wohl auch noch weiter anhalten wird.

Gut, soll sein. Um Kunst bzw. Musik geht’s bei Ihr ja eh nicht.

Sondern um das Werben für mehr Toleranz.

Das ist bisher auch ganz gut gelungen. Zumindest in den aufgeklärten Demokratien westlicher Prägung.

Genosse Putin und seine Entourage brauchen da sicher noch ein paar Jährchen. Aber das wird schon.

Und in Österreich?

Dem Führer der rechtspopulistischen Partei FPÖ Strache, der sich anschickt die Macht in der Alpenrepublik zu übernehmen, wird wohl ein Stein von Herzen gefallen sein, dass er sich dem Thema aktuell nicht zu stellen braucht.

Er muss also nicht so tun, als sei aus seiner auf Ausgrenzung und Hetze basierenden Jux Truppe eine aufgeschlossene, weltoffene Partei geworden.

Die paar bevorstehenden Tage kann man getrost aussitzen, um sich danach wieder gegen eine EU Armee, die ja schließlich nichts anderes vorhätte, als Österreich anzugreifen, in Stellung zu bringen. Ernsthaft. Kein Witz. Hat die FPÖ im österreichischen Parlament thematisiert.

Und Herr und Frau Österreicher?

Die sind jetzt mal für ein paar Tage Song Contest – man darf Wetten darauf annehmen wer sich diese Schlagzeile ganz sicher nicht entgehen lässt, um ansonsten wieder in den Alltagsmodus umzuschalten.

Nua kane Wölln.

Uns is‘ des eh Wurscht!

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