Islamischer Staat Teil 1

Islamischer Staat Teil 1

 

Ja, es ist ein mulmiges Gefühl dieser Tage, wenn man in einen islamischen Staat reist!

Schon die verstärkte Präsenz von Uniform und Schnellfeuerwaffen bei der Abreise tragen nicht unbedingt dazu bei, sich unbeschwert der Neugier auf das Kommende hinzugeben.

Und wenn man dann während des Fluges auf dem Monitor die Flugstrecke verfolgt und Namen wie Aleppo oder Mosul liest, Namen die einem täglich den Terror die Angst und die Verzweiflung von Menschen in Erinnerung rufen, dann fragt man sich, was man hier eigentlich soll.

Aber die Reise war ja keine urlaubsbedingte. Also eher alternativlos. Augen zu und durch.

Trotzdem wandern die Gedanken hinunter in die Nordirakischen Bergdörfer. Und man versucht sich das Leben gerade jetzt, zu diesem Zeitpunkt, dort vorzustellen. Und dann landet man auch schon im islamischen Staat.

Hat man den Flughafen von Dubai gesehen, hat man eigentlich das ganze Land gesehen.

Eine einzige riesige Shoppingmall.

Frauen in Burkas, Männer in ihren traditionellen Gewändern? Fehlanzeige.

Dafür treiben fettleibige Amerikaner und über und über mit Gold behangene Russen die Klischeesau durchs Dorf.

Wären da nicht immer wieder arabische Schriftzeichen auf den riesigen Billboards entlang des Highways Richtung City, die den puren Luxus ins Land plärren, man könnte meinen, man wäre in Las Vegas oder sonst einem dekadenten Flecken dieser Welt.

Die vorüberziehende Architektur hat den Charme der Skyline von Monaco.

Und vom Gehsteig kann man getrost essen. Wenn man mag.

Die das Taxi überholenden Ferraris und Harleys nehmen sich vergleichsweise armselig aus gegen das, was sich da noch so durch die Straßenschluchten schiebt.

Einzig der bizarre Gesang des Muezzins reißt einen aus den Gedanken an das Elend, das aus den quasi umliegenden Ländern versucht in Richtung Europa zu fliehen.

Hier und jetzt an diesem Flecken Erde hat es sich wohl ausgebrüdert. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft der Muslime manifestiert sich nirgendwo augenscheinlicher.

Und allen Spielern dieses Spieles, West oder Ost, islamisch, jüdisch oder christlich, ist es schlicht und ergreifend scheißegal, ja sogar ganz willkommen, dass hier der „Endsieg“ des schnöden Mammon auf lustvollste Weise zelebriert wird.

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