Jog – Blog

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Es ist nun fast dreizehn Jahre her, dass ich damit begonnen habe. Mit dem Laufen. Früh am Morgen. Bei jedem Wetter. Und es gibt keinen Kontinent, keinen Ort, den ich bereist habe, wo ich nicht die Laufschuhe mit dabei gehabt hätte. Nur Marathon muss keiner mehr sein. Einmal genügt. Zwar kann ich heute noch, nach elf Jahren, den Streckenverlauf in Hamburg und das Gesehene und Erlebte minutiös wiedergeben. Aber die Schmerzen in den Hax’n - muss echt nicht sein. Von wegen Adrenalinschub. Trotzdem. Geblieben ist das Laufen. Drei-, viermal die Woche.  Laufen ist meine Problemlöszone, mein Kreativmotor. Der Tag wird strukturiert, meine Mitarbeiter schon frühmorgens mit SMS genervt. Nur beim Telefonieren bin ich noch zurückhaltend. Um sieben Uhr früh. Die Parks und Auen rund um die Isar, meiner Hauptstrecke, vermitteln das Gefühl weg von der Stadt mitten in der Natur zu sein. Aber hauptsächlich bin ich eh‘ in meinem Kopf zuhause. Schreibe Liedtexte, Zeitungsartikel, Buchkapitel.  Entwickle Filmprojekte oder PR-Konzepte. Und wenn ich aus der Dusche steige, hämmere ich Stichworte in den Computer bevor der Bürojob beginnt. Sucht? Nennen wir’s Leidenschaft. Und die Gewissheit, dass jedes Problem das ich mitnehme auf meine Strecke, spätestens bei meiner Rückkehr keines mehr ist. Natürlich kann man die Zeit auch nutzen ganze Alben zu hören. Zur Zeit und aus gegebenem Anlass zieh‘ ich mir alte Hubert von Goisern Scheiben rein. Doch dazu mehr später an dieser Stelle. Und überhaupt, wer abends gerne kocht, isst und trinkt - zum Beispiel den wunderbar mineraligen Riesling „Zusammensein“ vom Weingut Lorenz aus der Nähe von Trier - dem tut’s ganz gut, wenn er seine Knochen in die Botanik schleppt, zumal wenn er keine 35 mehr ist.

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