Saint Bob

Saint Bob

Um über Dylan zu schreiben bedarf es keines Anlasses. Kein Jahrestag. Kein Jubiläum. Nix. Außer eines etwas misslungenen Graffitis, irgendwo auf der Welt. Man sieht den Lockenkopf, die markante Nase. und schon synchronisiert „Simple Twist of Faith“ das Tagesgeschehen. Oder „Boots of Spanish Leather“ oder „Ring them Bells“ oder „No Time to Think“ oder, oder, oder. Kein ernstzunehmender Künstler der Pop- und Rockgeschichte ohne einen Dylan Song. „All along the Watchtower“ von Jimi Hendrix. „Its all over now“ von Falco. Beide schon im Pophimmel, wo sie auf einer Dopewolke mit Elvis inbrünstig „Blowin`in the Wind“ intonieren, während auf irdischen Pfaden Brian Ferry gerade noch an einer roten Karte vorbeischrammt für seine Vergewaltigungsversuche am Werk des Meisters. Der scheint’s mit Gelassenheit zu tragen. Alle die sich berufen fühlen, dürfen mal ran. Ein gelungenes Beispiel ist die vor einigen Wochen erschienene 4er CD „Chimes of Freedom“ zugunsten von Amnesty International. Ferry ist zwar auch dabei und ein stinklangweiliger Sting. Aber sonst? Juwelen! Schmuckstücke. Wer dem krakelenden, nasalen Urlauten von Bob himself bisher nix abgewinnen konnte, der wird hier eines Besseren belehrt. Selten wurden Dylansongs so gekonnt auf ein neues Level geführt. Das musste mal gesagt werden. Werbung für den Tonträger? Klar! Der ein oder andere Extraeuro für Amnesty International kann schließlich auch nicht schaden!!

 

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