Südafrika Teil 3

Südafrika Teil 3

Vor etwa 30 Jahren  ( tja, kann‘s nicht ändern – will ich auch gar nicht) hab‘ ich im Haus meines Onkels in Johannesburg Johnny Glegg und Sipho Mchunu kennen gelernt. Beide wuchsen gemeinsam auf einer Farm auf, der weiße Glegg und der Sohn seines schwarzen Kindermädchens Mchunu. Die beiden hatten damals schon das dritte oder vierte Album ihrer Band Juluka auf dem Markt. Später, nachdem sie sich trennten, machte Glegg unter dem Namen Savuka weiter. Einer ihrer größten Hits war Scatterlings of Africa. Glegg lernte als Kind fließend Zulu sprechen und auch heute wird er etwa vom schwarzen Führer durch Soweto ehrfurchtsvoll erwähnt. Googeln lohnt sich. Mich hat die Mischung aus Afrikanischer Folklore und Rock/Pop Musik von Anfang an begeistert. Nach unserem Kennenlernen durfte ich Juluka zu einem Konzert in ein Township nahe Johannesburg begleiten. Drei Weiße (Glegg, der Bassist Garry van Zyl und ich) unter 1000 oder 2000 - so genau erinnere ich mich nicht mehr - schwarzen Fans. Anfangs hatte ich ein mulmiges Gefühl. Doch das wich rasch der gemeinsamen Begeisterung für die Musik und am Ende half ich beim Bühnenabbau. 30 Jahre später begegnet mir Johnny Glegg wieder. Über sein Musik. „Asimbonanga“! Eine Hymne. Hoffnung und Tragik zugleich. Viel hat sich nicht geändert seither. Zwar müssen die Schwarzen nicht mehr jeden Abend raus aus der Stadt und in ihre primitiven Hütten in den Townships zurück. Tun sie aber mangels Alternative. Und die Frage bleibt, wie lange sie sich das noch gefallen lassen in einem der reichsten Länder des Kontinents.

Zurück