Zur ewigen Ruh…

Zur ewigen Ruh…

Ein Begräbnis kann auch was Heiteres haben. Zumal wenn der Verstorbene selber ein lustiger Mensch war, cool gelebt hat und viele positive Erinnerungen hinterlässt. Klar ist es erst ein Schock, wenn der Vater des besten Freundes stirbt. Und Anfang Siebzig ist ja jetzt kein Alter mehr. Und irgendwie hab ich Bammel vor Begräbnissen. Weiß auch nicht. Aber das war anders. Würdevoll. Erhaben irgendwie. Und das nicht nur, weil auf den aufgebarten Sarg das große Grabmal Adalbert Stifters blickt. Dass der Leichenschmaus dann im am Friedhof angrenzenden Wirtshaus „Zur ewigen Ruh“ stattfand, entbehrt jedoch nicht einer gewissen Ironie und passt wunderbar zum Verstorbenen. Wie oft sind sein Sohn und ich da während unserer gemeinsamen Linzer Studienjahre vorbeigefahren und haben uns über den Namen und die Location amüsiert. Dort ein Bier zu schlürfen haben wir jedoch nie geschafft. War auch gut so. Wir sind eher ins Elektro Schmidt, in die Alte Welt, ins Landgraf oder in den Kasper Keller gezogen. Und jetzt, viele Jahre später, sitzen wir da, denken an einen lieben Menschen und finden‘s irgendwie schön. Friedhöfe haben ohnedies eine magische Anziehungskraft auf mich. Der Bogenhausener in München, der Wiener Zentralfriedhof und der in der Berliner Chausseestraße. Jetzt kommt auch der St. Barbara Friedhof in Linz auf meine Liste. R.I.P. HP

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